Presseinformation

Neues Schulzentrum für 6.000 Jugendliche: Drees & Sommer steuert Baumaßnahmen in Kempten

© Rainer Retzlaff / f64 architekten
© Rainer Retzlaff / f64 architekten
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Kempten, 06.07.2023. Seit Jahren herrscht Platzmangel im beruflichen Schulzentrum Kempten. Das wird sich bald ändern: Bis 2028 investiert der Zweckverband Berufliches Schulzentrum rund 134 Millionen Euro, um Raum für 6.000 Schüler:innen, 320 Lehrende und Verwaltung zu schaffen. Gleichzeitig werden die Räumlichkeiten an modernste Anforderungen des Unterrichts angepasst. Die Baumaßnahmen beinhalten neben umfangreichen Sanierungsmaßnahmen auch einen im September fertiggestellten Erweiterungsbau. Das auf Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE mit Hauptsitz in Stuttgart begleitet die Stadt Kempten und den Zweckverband bei diesem Projekt.

Der erste Meilenstein ist schon fertig: Der Erweiterungsbau der Berufs- und Fachoberschule, kurz FOS-BOS, wurde im September 2022 termin- und kostengerecht fertiggestellt – trotz der gegenwärtigen Material- und Lieferengpässe. Der Bau schafft Platz für 35 Klassenzimmer und zehn Fachräume. Zudem ist es nun möglich, Räume umzuverteilen und Raumfunktionen, die bis dato zum Teil in die benachbarten Berufsschulen ausgelagert waren, neu zu ordnen. Gleichzeitig entsteht Platz für eine auf ca. 300 Personen ausgelegte Mensa, die von den 720 Schülerinnen und Schülern zusätzlich als Aufenthaltsbereich genutzt werden kann.

Moderne Lernumgebung in energiesparendem Gebäude

Damit ist der Ergänzungsbau ein zentraler Baustein zur  Gestaltung eines modernen Campus, der das gesamte Schulareal umfasst:  die drei Berufsschulen, die FOS-BOS, die Wirtschaftsschule und die Technikerschule, drei Hausmeisterhäuser und eine Turnhalle sowie das direkt benachbarte Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Schwaben. Der Erweiterungsbau wurde dabei am Konzept des Lernclusters ausgerichtet. Der Architektur liegt ein klassenübergreifendes Organisationskonzept zugrunde. In einem Cluster werden die Lern- und Unterrichtsräume zusammen mit den zugehörigen Differenzierungs-, Aufenthalts- und Erholungsbereichen zu einer Einheit zusammengefasst. Der Neubau ist damit eine räumliche Reaktion auf die pädagogischen Anforderungen und schafft zusätzliche Flächen zum kreativen Austausch und freien Lernen. Eine weitere Besonderheit ist der sehr hohe energetische Standard:  Als KfW-Effizienzhaus 55 verbraucht das Gebäude sehr wenig Energie und trägt damit dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung.

Bauen im Bestand toppt Neubau

Der Entscheidung für die Generalsanierung und Erweiterung der Schulgebäude war eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider des Bauens im Bestand gegenüber eines Neubaus der gesamten Anlage vorangegangen. „Vor diesem Hintergrund haben wir zunächst untersucht, ob der Bestand dem neuen Raumbedarf überhaupt gewachsen ist. Nach positiver Bewertung haben wir den baulichen Zustand der Bestandsgebäude begutachtet und den daraus resultierenden Sanierungsbedarf“, erklärt Thomas Rückert, der als Projektleiter seitens Drees & Sommer das Bauvorhaben verantwortet. „Darüber hinaus haben wir die Investitionskosten einer Sanierung den Kosten für einen vergleichbaren Neubau gegenübergestellt.“

Die Untersuchung ergab, dass die Tragstruktur des Bestands seinerzeit so vorausschauend geplant und realisiert worden war, dass sie eine hohe Ausbauflexibilität aufweist und damit eine weitgehende Neugestaltung der Grundrisse erlaubt. Durch die Erneuerung der Fassaden lässt sich der Bestand hinsichtlich der Energieeffizienz zudem auf ein Level hieven, das dem eines Neubaus entspricht. Trotz des für eine Sanierung erforderlichen Rückbaus fiel auch ein Kostenvergleich zugunsten der Generalsanierung aus.  „Ein kompletter Neubau der Schulanlage wäre mit 30 Prozent Mehrkosten zu Buche geschlagen. Deshalb und auch aus Gründen der Nachhaltigkeit haben wir uns für die Generalsanierung und den Erweiterungsbau entschieden“, konstatiert Eberhard Mangold, damaliger Geschäftsleiter des Zweckverbands.

„Bestandsimmobilien sind für rund 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Ein sanierter und verbesserter Gebäudebestand trägt somit maßgeblich zu einem kohlenstoffarmen und sauberen Energiesystem bei“, betont Drees & Sommer-Experte Dr.-Ing. Björn Nohe. „Wer den Bestand nutzt, schont zudem Ressourcen. Aus Klimaschutzperspektive ist die Bestandssanierung somit zunehmend 1. Wahl.“