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Generalsanierung der Riedbahn: Drees & Sommer unterstützt die Deutsche Bahn bei Pilotprojekt

© Deutsche Bahn AG / Georg Wagner
Das Schienennetz in Deutschland ist hoch belastet. Immer mehr Verkehr ballt sich auf einer Infrastruktur, die zum Teil überaltert und daher störanfällig ist. Mit ihrem neuen Instandhaltungskonzept der „Generalsanierungen“ geht die DB die Ursachen direkt an. Die Riedbahn macht als Pilotkorridor den Anfang.

Das Stuttgarter Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE unterstützt die Deutsche Bahn mit zahlreichen Leistungen bei der Generalsanierung der Riedbahn. Der Streckenabschnitt zwischen Frankfurt am Main und Mannheim gehört zu den Verbindungen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland und wird komplett modernisiert. Die Besonderheit des Pilotprojekts ist, dass die im Juli 2024 beginnenden Sanierungsarbeiten nicht wie bisher im laufenden Betrieb erfolgen, sondern während einer Vollsperrung zwischen Juli und Weihnachten 2024 im Rekordtempo von nur fünf Monaten umgesetzt werden. Zudem unterstützt Drees & Sommer die DB Netz AG bereits bei der Erneuerung mehrerer Stellwerke.

Bei der Koordinierung der Generalüberholung der Riedbahn bringt Drees & Sommer seine Kompetenzen in verschiedenen Leistungsbereichen ein, unter anderem im Projekt- und Vertragsmanagement sowie der Projekt- und Terminsteuerung. Ein interdisziplinäres Team unterstützt bei der Erneuerung aller technischen Anlagen sowie bei der Modernisierung von 20 Verkehrsstationen entlang des Streckenabschnitts. „Die Generalüberholung der Riedbahn ist ein spannendes Pilotprojekt. Erstmals werden sämtliche Baumaßnahmen innerhalb einer einzelnen, fünfmonatigen Streckensperrung durchgeführt. Aufgrund der dafür notwendigen Vollsperrung hat Termintreue bei diesem Projekt oberste Priorität“, sagt Annette Beierl, Teamleiterin bei Drees & Sommer.

Darüber hinaus ist Drees & Sommer bereits seit Anfang 2020 an der Erneuerung und Sanierung mehrerer Stellwerke der Riedbahn beteiligt. Ziel der Maßnahmen ist, die Betriebsqualität der Anlagen zu verbessern und ihre Verfügbarkeit zu sichern. Dazu werden die bisherigen Stellwerke auf dem Streckenabschnitt zwischen Lampertheim und Walldorf an sieben Standorten durch elektronische Anlagen ersetzt. Außerdem wird die derzeitige Ausrüstung der linienförmigen Zugbeeinflussung durch das European Train Control System (ETCS) Level 2 (mit Signalen) ersetzt. Mit dem Bau von ETCS wird ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems realisiert. Diese Modernisierungsarbeiten sollen 2024 abgeschlossen werden.

Die Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen. Aktuell passieren laut Angaben der Bahn täglich mehr als 300 Züge den Streckenabschnitt – damit gehört er zu den verkehrsreichsten Schienenkorridoren bundesweit. Aufgrund der starken Belastung sind die Anlagen zunehmend störanfällig, was immer wieder zu bundesweiten Auswirkungen auf den Schienenverkehr führt. Das Ziel der Generalsanierung ist es, die Zuverlässigkeit auf dieser Verkehrsachse zu erhöhen. Eine Neubaustrecke ist bereits in Planung, kann aber frühestens in den 2030er-Jahren fertiggestellt werden.